Welt

97_CD_Kennedy_Administration_-_Second_Term.JPG

Kennedy Administration – Second Term

Diese Scheibe, als CD und als LP bietet bietet knapp 40 Minuten Funky Soul, mit jazzigen Solis, in der Tradition von Leuten wie Prince, Kool and the Gang oder Chaka Khan, auch kleinere Soundgimmiks sind zu hören im Anklang an die Disco-Musik aber die Stimme der Sängerin und der Chorgesang gehen deutlich Richtung Soul. Die Stücke sind gut tanzbar, einige Einwürfe vermitteln einen Live-Eindruck, auch wenn die Musik aus dem Studio kommt.

Die Besetzung in den einzelnen Stücken wechselt von sparsam, Gesang und Keyboard bis zu Funkband, in der Bläser, (E- oder Synth-)Bass, Gitarre, Chor und Drums noch mitspielen.

Trotz der Vorspielung einer Live-Atmosphäre aber eine hörenswerte Scheibe mit durchaus lebendigen Grooves und souligem Gesang.

Leopard N 77127

v-zero

Daniel_Kahn.jpg

Daniel Kahn stammt aus Detroit, hat in New York und in Berlin gelebt, jetzt lebt er in Hamburg. Sein Freund Jake Shulman kommt aus New York, wo er heute lebt, verrät die Presse-Info nicht. Daniel Kahn kennen wir schon als genialen Übersetzer ins Jiddische, u. a. von Georges Brassens und Bob Dylan. Auch auf dieser CD zeigt er, was er kann, hier hat er Bruce Springsteen, Bertolt Brecht und Tom Waits übersetzt, um nur einige wenige zu nennen, hier brilliert er auch als Interpret eigener Songs. Eigentlich besteht das Werk nur aus Höhepunkten, beeindruckend, wie er mit kleinen Handgriffen einem bekannten Lied eine neue Dimension gibt: Woody Guthries „This land is your land“ zeigt, indem „New York Island“ durch „Ellis Island“ ersetzt wird, in zwei Wörtern Angst und Schrecken der Immigranten auf, die vielleicht doch nicht ins Land gelassen werden. Die CD endet mit „Tom Trauberts Kloglied“, (wo Tom Waits der altbekannten „Waltzing Matilda“ zum Heulen traurige Bedeutungen gibt). Daniel Kahn singt und spielt vielerlei Instrumente, Jake Shulman singt auf und ist ein phantastischer Geiger. Daniel Kahn & Jake Shulman: The Building, Oriente Musik, www.oriente.de (GH)

The Loneliest Man I Ever Met

John_Hartford_-Steamboat_Whistle_Blues.JPG

John Hartford – Steam Whistle Blues

Live in Bremen 1977

John Hartford ist in Europa nicht so sehr bekannt, obwohl er Roger McGuinn (Kopf der Byrds), nachdem dieser sich 1967 von David Crosby und Mike Clarke trennte, bei einem Hillbilly-, Country- und Bluegrass-Projekt, das diese Musikstile prägen und bereichert sollte, unterstützte. Und auch obwohl einige seiner Kompositionen von bekannten MusikerInnen wie Elvis Presley, Glen Campbell, R.E.M., Frank Sinatra, Atretha Franklin gecovert wurden. Mag daran liegen, dass er den Atlantik selten überquerte, um in Europa zu touren.

Die Aufnahme eines Konzerts bei Radio Bremen 1977, bei der John Hartford (leider inzwischen verstorben) vor Spielfreude und Witz sprüht. Sein virtuoser Soloauftritt ist der einer One-man-band, seine stimmliche Akrobatik, mal mit Violinen-, mal mit Banjo-, mal mit Gitarreninstrumentierung, oft zusätzlich mit Tapping-percussion, sowie einigen, teils auch rätselhaften, perkussiven Klängen ist abwechslungsreich, groovig; die Musik spannt den Bogen vom Country bis zum Blues, sogar das mitmachende Publikum überzeugt auch durch Musikalität. Man wir richtig mitgerissen und angesichts der Spielfreude verzeiht man da auch gerne minimale Intonationsungenauigkeiten, die nichts mit Bluenotes zu tun haben oder auch unbeabsichtigte Temposchwankungen, da die der guten Stimmung keinen Abbruch tun. Man hört buchstäblich, dass John Hartford teils sehr frei improvisiert und auch experimentiert, ohne Angst vor Fehlern oder Stilbrüchen, was im Metier des Country nicht so häufig vorkommt.

Dies ist eine Scheibe, die über die ganzen 78 Minuten Spaß macht und nicht nur Fans der Country-Musik gefallen dürfte.

Unverständlich ist mir allerdings, dass der Text im Booklet nur auf englisch ist.

Radio Bremen, MIG02412CD/LC23370

v-zero

Satter, fetter Country Rock ist das, Und Lainey Wilson, mittlerweile in der amerikanischen Country-Szene keine Unbekannte mehr, war bei den 56. CMA Awards die am häufigsten nominierte Künstlerin und erhielt erst Anfang November 22 in der Bridgestone Arena in Nashville die Auszeichnungen „New Artist of the Year“ und „Female Vocalist of the Year“. Die Arenen, die sie füllt, werden immer größer. 14 Songs sind auf dieser CD, meist mit „vollem Brett“ gespielt. Vielleicht will es das Country-Volk so. Laut allerdings ist nicht immer mit schön gleichzusetzen, und daher gefallen mir persönlich die etwas sanfteren Songs, überwiegend in derzweiten Hälfte der CD deutlich besser als die allzu gewaltig produzierten Arrangements. Und die allerdings sind dann richtig, richtig gut und allemal etwas für Rock-Fans.

mSony 0429 20, CD Jon Gomm - The Faintest Idea.JPG

Lainey_Wilson_-_Bell_Bottom_Country.JPG

Lainey Wilson – Bell Bottom Country

Typisch für US-Produktionen ist der fette rockige Sound, mit dem die Stücke auf dieser CD rüberkommen. Stilistisch liegt sie im Bereich des traditionellen Westcoast-Rock mit viel Country-Einflüssen.

Fetzige Musik mit satten Arrangements, gut tanzbar durch eingängige Rhythmik, keine Experimente, angenehm zu hören. Die Songs sind alle zwischen 3 und 4½ Minuten lang. Der letzte Song kommt mir irgendwie bekannt vor, obwohl mir der Titel so nichts sagt.

Obwohl sehr traditionell, klingt doch alles sehr frisch.

Die Scheibe dürfte jedem Rockfreund gefallen. Spieldauer: 48 Minuten.

538841512

v-zero

Diese Frau will ganz nach oben, und zwar schnell. Lainey Wilson hat die Songs ihres Debütalbums selbst geschrieben. Die Glaubwürdigkeit des „Sagen was man denkt“ leidet aber darunter, dass alles perfekt marktgängig im Country/Rock-Stil produziert ist. Natürlich ohne jeden Anflug eines politischen Untertons. Alles klingt, als habe man es schon x-mal gehört, auch die Stimme, die man zwischen Dolly Parton und Alison Krauss ansiedeln kann. Okay für Hausarbeit nebenher und längere Autofahrten. (küc)

   
© Copyright © 2020 ALLROUNDER © folkmagazin.de. Alle Rechte vorbehalten. Joomla! ist freie, unter der GNU/GPL-Lizenz veröffentlichte Software.

FM Mitarbeiter-Login