EUROPA weitere

Past the Gates  

www.cpl-music.de

 ist eine der portugiesischen Musik verpflichtete Gruppe, die durch ihre Leidenschaft für den Fado zusammengekommen ist

Richie_Beirach_-_Leaving.JPG

Richie Beirach – Leaving

Diese CD ist ein Mitschnitt von Richie Beirachs Solokonzert im Juli 2022 im Château Fleur Cardinale, Saint Etienne de lisse.

Bei dem er vorwiegend alte Klassiker von Miles Davis, Thelonius Monk, Wayne Shorter, Cole Porter und anderen interpretierte und darüber improvisierte, wobei er oft mehrere Kompositionen medleyartig verband.

Seine Improvisationen sind nicht ganz so rhytmisch ostinat wie man es von Keith Jarret kennt, dafür sind seine Improvisationen sehr frei, er löst sich immer wieder von den Themen der Stücke, gleitet aber nie in den Freejazz ab.

Die neun Episoden, - Kompositionen kann man da nicht sagen - , da er meist mehrere zusammenfasst, bringen es auf fast 77 Minuten Spielzeit.

Für Freunde des Jazz-Solo-Pianos dürfte das ein Genuss sein.

Richie Beirach – Leaving

Jazzline D 77 126

v-zero

mdc026.jpg

galileo-music.de

Sechs Musiker, die mit mehrstimmigem Gesang, schamanisch ausdrucksvollen Formeln, Perkussion mit Bass und Tamburin Hörer verzaubern. Tradition und Zeit vereinen sich. Wer die Urtöne des Zentralmassivs in Frankreich kennt, der wird vertraute Töne hören und gleichzeitig exotisch berührt werden. Wie die Sechs so mit ihren Stimmen arbeiten, dass sie fast ohne Instrumente aus kommen, ist bewundernswert.

Tram_de_B.jpg

Das mit der Landesangabe stimmt nicht so ganz, produziert sie die CD in Frankreich, und die Band ist französisch, die „scheinende“ Sängerin (was immer das sein mag, so steht es im Presse-Info) Mélissa Zantman vielleicht auch, die Musik aber führt uns einmal quer durch den Balkan und wo wir schon mal unterwegs sind, auch noch nach Finnland.

Mélissa Zantman (auf dem Presse-Info heißt sie auch mal Zantam, aber Name ist schließlich Schall und Rauch) singt auf vielen Sprachen und ist inspiriert von „vielfältigen weltlichen Einflüssen“ (ich erfinde diesen Unsinn nicht, so steht es im Presseinfo!!!!). Macht nichts, wenn man nach dem Lesen so schlau ist als wie zuvor, die Musik spricht für sich.

Tram de Balkans bringen nämlich nichts geringeres als eine „spannungsgeladene Fusion aus Jazz, Pop, Rock und Klezmer“. Das mit dem Klezmer lassen wir stehen, der Rest kann uns egal sein, wichtig ist, dass sehr viele Folkeinflüsse zu hören sind aus all den Ländern, in deren Sprachen Mélissa Zantman singt.

Seit Franz-Josef Degenhardt hat niemand mehr eine so hinreißende Tarantella gebracht, es geht fröhlich, dramatisch und melancholisch zu, bei den Instrumentalstücken sind noch weitere Einflüsse zu hören (irische z.B.),

und viele Titel sprechen doch gleich für sich: „Valzurka“ oder „Ninanina Pizzica“. Wunderschön!

Tram de Balkans & Mélissa Zantman: En Cavale, www.mosaik-promotion.de (GH)

m_CD_Simsalabim.JPG

SIMSALABIM

Diese CD hinterlässt mich mit gemischten Gefühlen. Vielleicht sollte man die Platte nicht so ernst nehmen, denn es ist teils rasante Musik mit irren Breaks* (wobei ein Grundmuster jedoch mehrfach vorkommt) die meist akkurat gespielt sind, vertrackte Rhythmen, auch sauber gespielt, teils sehr lyrisch und wunderschön. Was mich aber dann wiederum etwas stört, ist, dass einiges sehr hektisch und unrund wirkt, die Solis im Timing nicht ganz sauber sind und die Solisten sich manchmal anhören, als wären sie Teilnehmer bei einem Hochgeschwindigkeitswettbewerb.

Hin und wieder scheint diese Band an der Grenze zum Chaos entlang zu schrammen, das sich dann aber wieder zu klaren Strukturen entwickelt. Dabei kommt immer wieder ein Gefühl von Balkanjazz auf.

Wenn bei den schnelle Stücken das Tempo ein wenig gedrosselt wäre und die Solis ein bisschen besser in Time und damit weniger hecktisch und grooviger, wäre es eine wunderbare Scheibe. So bleibt mein Eindruck durchwachsen. Langweilig ist die CD in den 58 Minuten Musik, die sie bietet aber nie.

*Break steht für halb-bis mehrtaktige Pausen des Grundrhythmus, die mit teils komplizierten Rhythmen gefüllt sind, die den Grundgroove kontrastieren.

MAWAM Records  9 120095 920197 v-zero

Belgische CD

WÖR aus Belgien kennen wir nun schon, haben ihre vorherige CD hochgelobt, und weil das Lob so hoch war, ist es schwer, das noch zu übertreffen. Und dabei hätten sie es verdient, die fünf Herren aus dem schönen und musikalischen Flandern werden immer noch besser. Das Repertoire auf dieser reinen Instrumental-CD stammt aus Sammlungen von Spielmannsmusik aus dem 18. Jahrhundert, die älteste von 1728, die jüngste von 1786. Wunderschön vorgetragen auf traditionellen Instrumenten mit kleinen Einsprengseln der Moderne wie dem Bariton-Saxophon. Sackpfeifen, Akkordeon und Carillon sorgen für den typisch flandrischen Klang, die CD heißt schließlich „Von Türmen“, und auf dem Cover ist logischerweise die Silhouette einer typischen flandrischen Stadt voller Glockentürme zu sehen.  Die Titel sind meistens kurz, „Berlo“ oder „Fiocco“, manchmal geheimnisvoll wie „BWV RdWÖRKed“. Immer wieder staunen wir, wie Melodien durch Europa gewandert sind, ein Stück auf dieser CD finden wir im Repertoire des legendären northumbrischen Pipers Billy Pigg, an anderer Stelle ist deutlich „Summ summ summ, Bienchen summ herum“ herauszuhören. Einfach wunderbar, eine musikalische Entdeckungsreise! Wör: About Towers, www.WeAreWord.com (GH)

   
© Copyright © 2020 ALLROUNDER © folkmagazin.de. Alle Rechte vorbehalten. Joomla! ist freie, unter der GNU/GPL-Lizenz veröffentlichte Software.

FM Mitarbeiter-Login