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Wenn eine Band schon Jeremiahs heißt, dann muss es ja tragisch zugehen … aber macht ja nichts, Grund zum Klagen gibt es immer, und diese Jeremiaden hier sind einfach hinreißend. „Misery Hill and other stories“, der Namen sagt es, es geht um Dublin. Auf dem Elendshügel wurden in vergangenen Jahrhunderten die Aussätzigen ausgesetzt und ihrem elenden Schicksal überlassen. Ach ja, und der Galgen stand auch dort. Damit ist die Tonart vorgegeben, aber es ist nicht alles so jeremiadisch. Auf „Misery Hill“ folgt ein Schelmenstück über einen Bauersmann, der absolut nicht sterben will. An Blütenblättern gezupft und abgezählt, „X liebt mich, X liebt mich nicht“ haben wir sicher alle mal; was passiert, wenn man gar kein „X“ hat, erzählen die Jeremiahs. Es gibt einen gesprochenen Text über den großen Sturm des Jahres 1839, als der Wind ganz Felder wegtrug, was die Gerichte noch über viele Jahre beschäftigte, es geht um die heimische Whiskeyproduktion, die so manches Todesopfer gefordert hat, und zwischendurch gibt es umwerfende Instrumentals, sogar einen irischen Hip-Hop. Kurz, ein Album, das nur allerhöchstes Lob verdient. Sofort anschaffen! The Jeremiahs: Misery Hill and other stories, www.thejeremiahs.ie (GH)  

   
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