LIEDERMACHER & MITTELALTER

 MOSAIK - LEDFOOT

LEDFOOT - COFFIN NAILS - NO BULLSHIT  = Gefeilte Nägel

Dieser Mix aus Rock, Gothic, Americana und Folk in der Tradition der Mörderballaden ist hörenswert.

Er verbreitet mit seiner Zwölfsaitigen die Stimmung, die heute viele Menschen der Welt empfinden durch die täglichen Nagelstiche der Medienmeldungen. Das geht bis ins Persönliche. Auch viele private Ereignisse und Erlebnisse werden so empfunden - wie Siche gefeilter Nägel. Und ein sensibler, oft zweifelnder Liedermacher und Musiker fasst das in Texte. Fast jenen Tag und präsentiert uns seine verdichteten Stimmungen.

Auf dem Foto sieht er verzweifelt aus. Das soll die CD auch ausdrücken. Und so findet er viele, die gleich empfinden, sicherlich nicht nur in den USA. Ich süre auch die Stiche dieser gefeilten Nägel sogar ohne Drogen, Alkohol...   h

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Liedermacher:

Nathan Johnston ist ein irischer Liederschreiber, der mit irischen Traditionen rein gar nichts am Hut hat, die Pressemeldung schreibt von „souligem Pop“, es klingt ein bisschen wie gutgemachte, abwechslungsreiche Barmusik. Die Hamburger Band The Angels of Libra passt da perfekt zu, und so kommt eine sehr gefällige Mischung dabei heraus: viel Trompete, Saxophon, Flügelhorn.

Die Texte sind dann oft ernst, junge Leute, die an Drogen geraten, Verschwörungstheorien, Fake News, und war wäre, wenn ich nie den Blues gehabt hätte? Dazu gibt es eine interessante Begegnung mit dem Erzengel Jophiel, zuständig für Weisheit, Schönheit und Hilfe in schwierigen Situationen. Nie von Jophiel gehört?

Kein Wunder, sie ist nämlich eine der ganz wenigen weiblichen Erzengel und wurde deshalb im Laufe der Jahrhunderte von sämtlichen Männerkirchen aus der offiziellen Liste der Erzengel verbannt. Also her mit Jophiel, ihr Lob erschalle, und allein, sie wieder bekannt zu machen, ist ein großes Verdienst dieser CD!

Nathan Johnston & the Angels of Libra, Waterfall Records, https://www.waterfallrecords.com (GH)

Fantasy Folk Rock, Pagan Folk, mit deutschen Texten. Titel wie "Setzt die Segel", "Pan" oder "Insel am Rande der Zeit" sprechen für sich. Sicher etwas für Mittelalter Fans. Wer Bands wie Santiano mag, liegt auch mit dieser CD richtig.

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Parzival

David the Hymn

130 Musiker aus 23 Ländern

Story, Konzept, Produktion, Musik

Thomas Olivier & Dieter Faber und viele andere

Sub-sounds.com 2 CDs

Kostbar aufgemacht ist die 1. CD der Bremer Klassik-Rock-Pioniere und eine der ersten CDs des wiederbelebten Hamburger Labels Hypertension.

Sie waren wohl die Ersten, die Rock mit Mittelalter, Klassik, Sagen und Legenden zu verbanden. Mit ihrer Musik fanden sie viele Anhänger, Fans und Freunde auch unter den Musikerkollegen der Elite Europas.

Lothar Siems, git+voc – Walter Quinbtus, viol, Badsds – Thomas Olivier  drums, voc. Dazu viele andere Instrumente brachten ihre CDs ab 1971 bei Teldec und RCA heraus. Sie wurden europaweit mit Lob überschüttet.

Auf dieser Konzept-CD vereinen sich nun 130 Musiker aus aller Welt zu einem multinationalen Chor und bringen ihre Meisterstücke ein. Durch dieses Miteinander entsteht eine Musiksammlung der Leckerbissen.

Einige Titel: Man in the Tower, Wind blows, When the night comes, Old Love, Cash Castle, Rain Dance, Liqueur Talk, Mighty Mouse, All my Love, Future Cities - Dazu eine Gescichte zum Davidsweg "The Path To David"

Das vierte Album der Songschreiberin und Sängerin mit einer markanten Stimme. Die Musik: Exzellent und abwechslungsreiche Songs, komponiert und arrangiert gemeinsam mit dem Cellisten Christoph Schenker und hochprofessionell umgesetzt mit Band und Gastmusikern, mal fast kammermusikalisch, mal im Pop-Gewand oder auch jazzig, mal in kleinerer Besetzung, mal mit zusätzlichen Musikern, fast durchweg schwer und melancholisch daherkommend. Die Lyrik: Künstlerisch erstklassig, fordert sie den Zuhörer und will seine ganze Aufmerksamkeit. Die Themen der Songs: Vertreibung, Krieg, Flucht, Massensuizid, Tränen... Und da stellt sich die Frage: Wenn man auch von dem Gesamtkunstwerk (samt sehr sorgfältig gestaltetem Booklet) durchaus begeistert sein kann und muss, und Schmidt ganz sicher nicht eine Vertreterin  bekannten deutschen Allerwelts-Songwritings ist, sondern sich in puncto Niveau über alle Maßen heraushebt, stellt sich für mich hier die entscheidende Frage: Für wen, oder: warum schreibt man solche Texte?

   
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