Welt

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Les Mamans du Congo & Rrobin

– CD: „Ya Mizole“

erschienen 11/2023 auf dem Label Jarring Effects

Mosaik Music Promotion, Oberhafenkontor / Stadtdeich 27, 20097 Hamburg, www.music-promotion.de

Gleich vorweg – wer HipHop nicht mag, sollte die Finger von dieser CD lassen. Und – schade das die wunderbaren Klänge des traditionellen Lamellophons (Daumenklavier, Kalimba) nur sehr sparsam eingesetzt werden. Dies ist die zweite CD aus der Kooperation von Les Mamans du Congo mit dem französischen HipHopper und Breakdancer Robin. Bei der ersten CD bestimmten noch Gabeln, Teller, Körbe und Trommelstöcke den percussiven Sound. Für mein Empfinden ist die vorliegende CD überelektronisiert! Die fünf Sängerinnen besingen die Geschichte ihres Volkes und den Alltag kongolesischer Frauen. Oft beginnt die Vorsängerin eine Phrase und die anderen wiederholen diese im Wechselgesang. Das erklärte Ziel der Mamans du Congo unter der Leitung von Gladys Samba, Emanzipation und Ehrung des kongolesischen Kulturerbes, wird für meinen Geschmack vom westlichen HipHop zu sehr dominiert. Das mag die Popularität des Projektes in Europa stärken – es leistet ihm aber möglicherweise inhaltlich musikalisch einen Bärendienst.             

Rezension Elimar Sturmhoebel

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Manou Gallo – CD: „AFRO BASS FUSION“

erschienen 11/2023 auf dem Label Manou Gallo Mosaik Music Promotion, Oberhafenkontor / Stadtdeich 27, 20097 Hamburg, www.music-promotion.de

Manou Gallo ist eine in Westafrika weithin bekannte Musikerin. Sie spielt einen unverwechselbaren Bass und setzt ihre Stimme vielfältig ein. In Europa wurde sie mit ihrem Album „Afro Groove Queen“ und bekannt. Im Oktober 2022 brillierte sie auf IX. internationalen Festival Jazz und Natur-Fotografie (#naturajazz) auf Teneriffa. Der jazzige Groove ist auch ihr unverwechselbares Markenzeichen. Einige Stücke auf dieser Studio-CD sind packend arrangiert und gehen direkt in die Beine. Gallos musikalisch unverkennbar afrikanische Wurzeln setzt sie hier in einem extrem breiten Spektrum von Funk, Soul, R&B, Pop, RAP, Skat, Jazz usw. ein. Für meinen Geschmack ist die Bandbreite aber einfach zu groß und so wirkt die Musik streckenweise beliebig und überarrangiert. Das ist schade! Manou Gallos Potential kommt für mich bei Live-Konzerten deutlich besser zum Tragen.         

Rezension Elimar Sturmhoebel

Nossa ist eine der portugiesischen Musik verpflichtete Gruppe, die durch ihre Leidenschaft für den Fado zusammengekommen ist – aber davon ist auf dieser CD nichts mehr zu hören. Hier geht es eher lebhaft zu. Titel wie „Jazz e mim“ („Jazz und ich“) zeigen die Richtung an, es wird viel improvisiert. Wunderbare Gitarre  und einfallsreiches Saxophon prägen die Melodien. Auf dem Cover ist, streng blickend und krass geschminkt, die stimmgewaltige Sängerin Anabela Ribeiro zu sehen, aber ihre beiden Bandkollegen, Armindo Ribeiro und Jorge Rodrigues, die ebenfalls singen, brauchen sich absolut nicht hinter ihr zu verstecken. Die Texte stammen von dem brasilianischen Sänger und Komponisten Marcelo Penna. Textlich, stimmlich und instrumental, alles vom Feinsten, ideal für Menschen, die portugiesische Musik lieben oder kennenlernen wollen. Sina Nossa: Concreta Utopia, www.sinanossa.com (GH)

Roger Miller (1936 – 1992) geboren in Fort Worth, Texas, aufgewachsen in recht armen Verhältnissen bei Verwandten in Oklahoma, Country-Sänger, Komponist und Texter, Grammy-Gewinner, Broadway-Autor, Session-Musiker war eine der widersprüchlichsten Vertreter der amerikanischen Country-Szene. Zu dessen schwärzesten Zeiten vertrat er sogar Johnny Cash bei Live-Auftritten, wenn dieser dazu nicht in der Lage war. Zu durchschlagenden Erfolgen in der Szene reichte es für Miller nie, und rasch verdientes Geld war genauso schnell wieder ausgegeben, und doch gibt es zahllose Adaptionen seiner Songs, zwischen Ernsthaftigkeit und Humor, von MusikerkollegInnen, die, wie „King oft he Road“ selbst hier hinreichend bekannt sind. Die Songtitel sind ebenso wie die Texte manchmal etwas befremdlich, manchmal gehobener Unsinn, „You can’t Roller Skate in a Buffalo Herd“, „My Uncle Used to Love Me But She Died“, erzählen aber immer eine komplette Geschichte. Zu Millers Zeiten war das in der Country-Szene relativ neu. Mathias Kom und Toby Goodshank, Singer und Songwriter aus Kanada bzw. den USA, haben sich mit dieser Tribute-CD seiner Musik angenommen. Herausgekommen ist ein sehr unterhaltsames, handwerklich gut gelungenes Album, das seine Runden hier nicht nur ein Mal im Player gedreht hat. Klare Empfehlung!

   
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