BÜCHER & HEFTE

Sieben Tage Sommer: Roman von [Thommie Bayer]

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Buch von Thommie Bayer

Ein neuer Roman von Thommie Bayer ist immer eine Freude, und auch diesmal enttäuscht er seine treuen Fans nicht (die untreuen auch nicht, falls es solche Kreaturen gibt). Diesmal entführt er uns nach Südfrankreich, wo der überaus Max Torberg, überaus reicher Erbe eines Bankenimperiums, eine prachtvolle Villa besitzt. Dreißig Jahre zuvor wurde Max von fünf zufällig Vorüberkommenden aus einer lebensgefährlichen Lage gerettet. Er hat die fünf seit damals nicht wiedergesehen, hat sie aber aus der Ferne beobachtet und ab und zu mit Geld und Beziehungen helfend eingegriffen. Nun also hat er alle fünf in sein Landhaus geladen, taucht aber selbst nicht auf. Anja, eine junge Architektin, die ebenfalls zu seinen Protegées gehört, wird als Haushälterin eingestellt und soll berichten, wie dieses Treffen vor sich geht. Die Tage vergehen, der Gastgeber taucht nicht auf, unter den Gästen bricht die Gruppenhydraulik los. Und dann passiert etwas, das alles vollkommen auf den Kopf stellt. Das alles erzählen Max und Anja in ihrem Mailwechsel, und so kommt ein sehr moderner Briefroman heraus.  

Da Thommie Bayer uns noch immer als einer der Großen aus der großen Liedermacherzeit in Erinnerung ist, halten wir in seinen Büchern natürlich auch Ausschau nach Musik. In diesem Buch ergeht Max sich in seinen Erinnerungen an die Byrds – und auch Pete Seeger hat einen kleinen Auftritt. Wunderbar, das alles.

Thommie Bayer: Sieben Tage Sommer, Piper Verlag, 152 S., 22,--, https://www.thommie-bayer.de/ GH)

Das Ukulele-Ding 1 - 200 Lieder & Songs - Das Original - Noten Singstimme, Ukulele.    shopping-1.jpeg

DAS UKULELE DING  mit 200 Liedern & Songs.  Englische und deutsche Lieder & Schlager & Evergreens mit Ukulelegriffen und Texten, dazu dann mal ein spanisches und ein kölsches LIed. Die Melodien werden sind den Spielern bekannt oder werden nach dem Internet eingeübt.

Es ist gemacht nach dem bewährten Vorbild vom Kultliederbuch "Das Ding".Jeder kann ein von ihm gewünschtes Lied leicht als Begleitung zum Gesang mit der Ukulele spielen.

Es sind Lieder von Presley, John Denver, Bruce Springsteen, Bob Dylan, Deep Purple, Simon & Garfunkel, den Beatles, den Beach-Boys, Marius Müller-Westernhagen, Harry Belafonte, Neil Diamond, Spider Murphy Gang, Cat Stevens, den Ärzten, Abba, ACDC, Nena, Pink Floyd, Reinhard Mey und vielen anderen.

Damit sind viele gute und auch kritische Texte dabei. (Deutsche Übersetzungen sind ebenso meist im Internet zu finden)

So kann sich jeder Ukulelespieler, der gern singt, ein Repertoire erspielen, mit Liedern, die weit bekannt sind. 

Das ist ein Ansatz, der bei den meisten Lehrbüchern und gerade Ukulelebüchern nicht so griffig gebracht wird.

Deshalb ist neben dem "Ding" das "Ukulele Ding" besonders zu empfehlen für die, die Schlager lieben.  h

Roman mit Musik

Wolfram Hänel haben wir im FM ja schon oft gelobt, und nun geht es weiter mit dem Loben, der geschätzte Autor hat nun nämlich einen Roman veröffentlicht, in dem die Hauptpersonen pausenlos Musik hören. Es handelt sich um fünf Herren fortgeschrittenen Alters, die mit einem Minibus nach Frankreich reisen.

Genau fünfzig Jahre zuvor, zum Ende ihrer Schulzeit, haben sie die Tour nämlich schon einmal unternommen. Was liegt näher, als die an der Schwelle zum Alter zu wiederholen? Ein schöner Plan, der natürlich seine Tücken hat. Sie sind noch gar nicht lange unterwegs, da brechen schon alte Animositäten aus, sie hacken aufeinander herum, streiten sich über Nichtigkeiten (der eine, der keinen korrekten Wenn-Satz hinkriegt, staucht den anderen wegen eines falsch verwendeten Plusquamperfektes zusammen), aber es kommt auch zu überraschenden Geständnissen, über vergangene Lieben, Krankheiten, verpasste Chancen, noch immer vorhandene Träume. Und weil sie nach Frankreich fahren, darf auch die Liebe nicht fehlen. Leider ist das Buch furchtbar schlampig korrekturgelesen, die Satzfehler häufen sich, das Lied von BAP heißt „Verdamp lang her“, nicht „Verdammt …“, andere ärgerliche Stolpersteine sind z.B. „la souvenir“ „le vin de payes“, und der allerschlimmste: „Christie Moore“! Und leider hören die alten Jungs in ihrer ganzen Zeit in Frankreich nie französische Musik, aber sei’s drum.

Es ist trotzdem ein großes Lesevergnügen, voller spannender Momente und auch voller Situationskomik, das perfekte Geschenk für Frankreichreisende oder Leute, die demnächst einen peinlichen Geburtstag feiern müssen.

Wolfram Hänel: Rollator-Blues – vielleicht muss man ja doch nicht sterben, zu Klampen Verlag, 453 S., 24,-- (GH)

Mythologisches Buch

Universitätsverlag Winter GmbH Heidelberg, 2021, gebundene Ausgabe, 234 S., 38, --, https://www.winter-verlag.de/ (GH)

Patrizia De Bernardo Stempel ist Italienerin, unterrichtet an einer spanischen Universität, schreibt auf Deutsch und forscht über keltische Sprachen – und aus ihren Forschungen ist das vorliegende Buch entstanden. Es geht um die immer in dreifacher Gestalt auftretenden Muttergöttinnen - finden wir hier letzte Auswirkungen eines uralten Matriarchats, später gekapert von der neuen Männerreligion und zum dreifaltigen christlichen Gott umfunktioniert? Hat sich die Verehrung der Muttergöttinnen heimlich bis in die Neuzeit gehalten, wofür Blumengaben an den noch vorhandenen Statuen sprechen (oder an deren Ersatz, da die Originale zumeist längst in die zuständigen Landesmuseen gewandert sind)? Solche Fragen lassen die Autorin nach eigener Aussage ziemlich kalt: Wir wissen es nicht. Ihr Buch trägt zusammen, was wir wissen, und das ist erstaunlich viel. Alle jemals aufgefundenen Göttinnenbilder dieser Art (in einem Gebiet, das ungefähr von Mittelspanien bis zum Niederrhein reicht) werden vorgestellt, mit Standort und Inschriften in vielen Sprachen: manchmal Latein, vor allem aber frühe Stadien der keltischen Sprachen, Vorläufer des späteren Althochdeutsch und Reste von indigenen Sprachen, über die wir nichts wissen und die deshalb auch nicht übersetzt werden können. Wer hat die Statuen aufgestellt, wer hat dort die mächtigen Mütter verehrt? Das sind überraschend oft Männer, römische Legionäre, die aus allen Ecken des Imperiums kamen und in ihren eigenen Sprachen den ihnen von zu Hause her bekannten Göttinnen huldigten. Viele Widmungen stammen von Frauen, die um Hilfe in allerlei Lebenslagen bitten. Die Beinamen der Göttinnen haben oft mit Tieren zu tun: „Mütter der Vögel, der Turteltauben, der Bienen.“ Häufig werden sie als die Gebenden bezeichnet, oder als die Hüterinnen des Besitzes, des Wassers, der Bäume, einer fernen Heimat oder des Ortes, wo die Statuen aufgestellt wurden. Oder gar der Dickleibigkeit, und die zuständige Göttin heißt Obelia (später dann offenbar zu Obelix vermännlicht …). Es ist ein sprachwissenschaftliches Werk, also benutzt die Autorin eine Menge Fachvokabular, was die Lektüre nicht immer leicht macht – aber es ist möglich, die Fachwörter einfach zu überfliegen, vielleicht ab und zu eins nachzuschlagen, und sich an der hier zusammengetragenen Menge an Informationen zu erfreuen. Patrizia De Bernardo Stempel: Muttergöttinnen und ihre Votivformulare. Eine sprachwissenschaftliche Studie.

Universitätsverlag Winter GmbH Heidelberg, 2021, gebundene Ausgabe, 234 S., 38, --, https://www.winter-verlag.de/ (GH)

   
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