SKAN & BALTISCH

Jensen & Bugge - Greatest Hits                                        GoDansk GO0721

Greatest Hits / „20 år med dansk folkemusik“
Mit so einem Album und so einer Titelauswahl kann man eigentlich nichts falsch machen, wenngleich vermutlich jeder Freund dänischer Folkmusik sicher andere Favoriten hat. Mit dem ersten Stück treffen zwei der „Superstars“ der dänischen Folkmusik gleich voll ins Schwarze, nämlich mit den "Sønderho Brudestykker", drei Hochzeitsstücken von der Insel Fanø, die ich selbst vor Jahren von Tove de Fries gelernt habe. Bei manchen Stücken erkennt man ihren weiten Weg, waren sie doch teilweise schon seit Mitte des 18.Jahrhunderts, quer durch Europa so oder ähnlich bekannt. Es wundert also nicht, dass sich unter den Titeln „Rheinlaender“ oder „Tyrolerhopsa“ finden, wurden sie doch von Musiksammlern wie Rasmus Storm oder Jens Christian Svabo in Notenbüchern festgehalten, deren Originale nun ihren Platz in Volkskundemuseen gefunden haben. Nicht museal aber sind die Melodien, sondern werden durch zahllose dänische Musikschaffende lebendig gehalten. Von solch einer ungebrochenen Tradition kann die deutsche Folkmusik leider nur -von Ausnahmen abgesehen- nur träumen. Fast ganz zum Schluss findet sich in der Titelliste, als dänischer Superhit, die „Rumlekvadrillen“, gespielt in atemberaubenden Tempo, und ganz am Ende, quasi zum Abkühlen, die „Viggo Post Polonaise“. Das alles gespielt von Mette Kathrine Jensen (accordion) und Christian Bugge (fiddle). Eindeutige Kaufempfehlung!  MC

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Junius Meyvant – Guru

Unnar Gisli Sigurmundsson aka Junius Meyvant ist in seiner Heimat Island und darüber hinaus weltberühmt. Er hat schon diverse Auszeichnungen erhalten.

Seine ersten beiden LPs/CDs (beide Tonträgerarten wurden produziert) wurden auch international von Kritikern gelobt.

Dies hier ist seine dritte Scheibe, auch als CD und als LP erhältlich. Sie wurde in kleiner Besetzung im Heimstudio aufgenommen, ist aber trotzdem professionell abgemischt und produziert.

Es ist keine reine Singer-Songwriter Scheibe, sondern bringt diverse Stile aus Soul, Rock und Pop zusammen, High Heels (Nr. 5 auf der Platte) klingt auch, nicht nur durch den Pedal-Steel Einsatz, deutlich nach Country.

Die Herkunft der Musiker, Island, ist aber kaum prägend für die Musik, nur die Texte zeigen den Einfluss der Insel, Ausname bildet vielleicht noch der letzte Song, Undravera, aber wohl hauptsächlich, weil dessen Text nicht, wie bei den anderen, in Englisch, sondern muttersprachlich ist.

Die 9 Songs gehen mit 47 Minuten an die Grenze der Speichermöglichkeit von LPs.

Das Booklet enthält die Songtexte, die von seiner Kindheit geprägt sind, und die Mitmusiker sind auch aufgeführt.

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V-zero

Der Norweger Jørn Simen Øverli hat schon mit vielen KollegInnen zusammengearbeitet, nun hat er mit zweien ein Trio gegründet, die anderen beiden sind Siri Malmedal Hauge, die singt und Mandoline spielt, und Espen Leite auf dem Akkordeon. Es ist vor allem die unvergleichliche Stimme von Siri Malmedal Hauge, die diese CD zum Erlebnis macht. Versammelt sind hier Lieder aus mehreren Ländern, allesamt nachgedichtet von Jørn Simen Øverli. Die Originaltexte stammen von Bertolt Brecht (in der Presseerklärung steht peinlicherweise „Berthold“, aber auf der CD ist es dann richtig), Wladimir Semjonotowitsch, Wladimir Vysotski, Agnieszka Osiecka und Jacques Brel (und, ganz versteckt und auf dem Cover nicht erwähnt, „Zu Asche, zu Staub“ von Tom Tykwer). Fröhlich, frech, wütend, traurig, wehmütig, anklagend, ein überzeugender Querschnitt durch das Werk der fünf (Tom Tykwer lassen wir in der Klammer, das Lied ist eigentlich nicht gut genug für diese Gesellschaft), sicher sind nicht alle fünf allen hierzulande gleichermaßen vertraut, also gibt es auch viel zu entdecken. Jørn Simen Øverli-Trio: Vidunderlig. Kirkelig Kulturversted. www.kkv.no (GH)

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JYDS PA NAESEN

Kort og godt  - Short and OK

gofolk.dk

Ivan Damgaard, viol, Michael Sommer, vio, Jesper Vinther Petersen – akk, Benny Simmelsgaard – Bass

Sie zählen zu den algen Meistern der dänischen Folkmusik und beherrschen ihre Instrumente Meisterhaft. Das zeigen die sechs selbstkomponierten Tanzmusiken

Schon mit ihren ersten bringen sie den Raum zum Schwingen, wenn sie ihre Geigen tanzen lassen, untermalt vom Akkordeon. Das Dingdongdideldudingding reißt mich vom Schreibhocker. Da zaubert die Polska, fetzt die Polka und hupft der Schottisch.

Und spätestens beim Walzer habe monija gerufen, mit mir zu tanzen. Aber nicht nur die flotten Melodien, sondern auch die zarten Töne erfreuen. Aber selbst „Stille ture“ reißt mit.  Da freut sich das Folkieherz.   hh

Kristian Jørgensen und Steffen Søgaard Sørensen sind schon so lange bekannt als exzellenter Vertreter dänischer Musik – nun also schlagen sie gemeinsam zu. Auf einer rein instrumentalen CD; Jørgensen fiedelt wild drauflos, Sørensen mit seinem Ragtime-Piano fetzt seinerseits, und es geht gleich los mit dem „Kesselflickertanz“. Die meisten Stücke stammen aus dänischen Sammlungen, z.B. „Dansebogen“ von 1797. Unter die dänischen Sachen mischt sich ein Walzer von Shetland, der einfach nur herzzerreißend romantisch ist, also, sie können noch mehr als meisterlich losfetzen. Es gibt auch noch ein Menuett von Bornholm und eine Western Saloon Polka, die frisch aus Deadwood importiert sein könnte. Grandiose CD, auch perfekt als Einstiegsdroge für die dänische Musik. Jørgensen & Sørensen: Rå og usødet, Go’Danish Folk Music, www.gofolk.dk (GH)

   
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