JAZZ

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 Gee Hye Lee Trio – Parangsae

(featuring Song Yi Jeon – vocals)

Mit den 5 Stücken und 27 Minuten Spielzeit ist das eher eine Maxi, als ein Longplayer (nach Vinylkriterien jedenfalls). Aber die drei MusikerInnen, haben hier eine astreine Jazz-Scheibe aufgenommen, die aber durchaus nicht konventionell isr. Zum Einen bemerkt man die klassische Ausbildung der Pianistin und Bandleaderin (Gee Hye Lee), zum Anderen gibt es  auch Vocalloops freie und polyrhytmische Passagen, die das Hörerlebnis anreichern. Die koreanischen  bzw. ostasiatischen Einflüsse die Gee Hye Lee und Song Yi Jeon einflechten fügen sich unauffällig in die Musik ein, wie das koreanische Traditional Parangsae zeigt.

Jazzfreunde dürfte ihre Freude an der Musik haben, die Performance von allen Vieren ist wirklich überzeugend, trotz der Komplexität, der Musik, vermitteln sie eine wunderbare Leichtigkeit. Erwähnen sollte ich noch, dass die Gastmusikerin Song  Yi Jeon, da sie nicht nur Sängerin sondern auch Komponistin ist, auch ein Stück beigesteuert hat und dass das Projekt vom BW-Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, sowie von Verein Musikfonds unterstützt wurde

MEIX Music Lc 51 634

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Henry Spencer – The Defector

Inzwischen ist es wohl mal wieder modisch, die Musik nicht nur auf CD, sondern auch auf LP zu veröffentlichen, weshalb diese Scheibe auch nur etwa 43 Minuten lang ist.

Der Jazztrompeter Henry Spencers präsentiert hier seine Kompositionen mit einer neunköpfigen Formation, in der neben der üblichen Besetzung (Gitarre, Keyboard, Drums, Bass) auch vier Streichinstrumente (2 Violinen, Bratsche, Cello) zuhören sind, allerdings erst bei den späteren Stücken besser zur Geltung kommen.

9 Stücke sind auf dieser Scheibe, die Kompositionen sind solide Jazz und Jazz-Fusion- Nummern mit durchaus eigenständigen Charakter, einige Solis sind etwas ungewöhnlich. Auch der Sound von Flügelhorn, das Henry auch spielt, bringt eine eigene Not rein.

AMP AT0151

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 Trilok Gurtu – One Thought Away

Dass der Altmeister der indischen Percussion mehr ist als „nur“ Percussionist. Auf dieser  (seiner 21.) CD zeigt er sich immer noch experimentierfreudig, mischt Jazz- und elektronische mit traditioneller indischer Musik, erzeugt Soundcollagen, die an den Lärm in der Industrieproduktion erinnern mit unverfälschten Sounds von Percussionsinstrumenten, probiert sich aus an Ferdinand Forschs Saiten-Schlagzeug-Instrument, spielt Keyboard-und Bassparts ein und nutzt auch Keyboardmaterial von Carlo Cantini und Robert Miles. Bei einigen Stücken wird er auch von weiteren Musikern an Bass, Keyboard und Stimme unterstützt.

Nichts für Puristen, aber wer gerne mal die eingefahrenen Gleise verlassen will, könnte hier auf ein paar Abzweigungen kommen. Nicht jedem dürfte alles gefallen, da die Stücke doch sehr unterschiedlich sind. Trotzdem wirkt der Silberling in sich geschlossen und stimmig.

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Jasper Van’t Hof / Paul Heller Group – Conversations         DELTA Music D 77113

»Conversations« - gerade erschienen ist das neue Album Jasper Van't Hofs mit dem Saxophonisten Paul Heller und seiner Band. Entwickelt hat es sich nach einer zufälligen Begegnung der beiden Musiker auf einem Geburtstagskonzert Ack Van Royens.

Jasper Van't Hof ist durch seine Zusammenarbeit mit Philip Catherine und Charlie Mariano, Wolfgang Dauner, Trilok Gurtu oder Alphonse Mouzon bekannt, oder auch durch seine Annäherung an afrikanische Musik mit seiner Band Pili Pili. Paul Heller, ist Tenorsaxophonist und Komponist aus Köln und unter anderem Mitglied der WDR Big Band. Die beiden Jazzer finden hier im musikalischen Dialog zusammen, der durch Martin Gjakonovski (Double Bass) sowie Bodek Janke (Drums) kongenial ergänzt wird. Modern Jazz par excellence. Aber keine Folkmusik.

Eine überaus jazzige CD legt Ali N. Askin vor, sicher verdienstvoll, zumal es lauter Eigenkompositionen sind.

Das Album sollte bereits 2020 erscheinen, verrät das Cover, aber dann kam alles anders. Mehr erfahren wir leider nicht, aber egal, hören wir uns die Musik an.

Die ist jazzig, wie gesagt, viel Saxophon, oft klingt es wie entspannende Barmusik, dann wieder, als ob sich lauter gute Freunde zusammengetan hätten, um Musik zu machen, die allen gefällt.

Was für Leute, die gerade mal keine FM-übliche Musik hören wollen.

Ali N. Askin: Up chute, yatck yro21, https://mosaik-promotion.de (GH)

Folk? Nein. Auch wenn hier auch Instrumente aus der norwegischen Folkmusik, so Hardangerfiedel, Langeleik oder Maultrommel zu hören sind, begegnet uns auf Karl Seglems (Tenor-Saxofon) neuem Werk mehr oder weniger ein Jazz-Crossover. Eine nordisch klingende Klangreise, ergänzt mit Drums, Bass, Synthesizer. Sehr gekonnt arrangiert und gespielt, wie nicht anders von Karl Seglem zu erwarten. Aber eben sehr jazzlastig. Kein Folk.

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Jazz, Fusion

AMC-Trio – Following The Light

Es scheint ein Trend zu sein, die CDs jetzt auf LP-Länge maßzuschneidern, also nicht länger als 40 plusminus 5 Minuten aufzunehmen. Wohl, weil es mal wieder einen Trend zurück zur LP gibt. Auch dachte ich, dass ein Trio eigentlich aus 3 Musikern besteht Auf dieser CD sind aber zusätzlich noch drei weitere Musiker beteiligt, nicht zum Nachteil der Musik. Kein Wunder, es sind Randy Brecker (tr), Ada Rovatta Brecker (sax) und Samuel Marinčák (git). Damit ist ziemlich klar, dass hier Jazz geboten wird.

Das Trio ist in ihrer Heimat Slowakei schon seit langem berühmt, im Rest der Welt jedoch noch ein Geheimtipp, trotz des hohen spielerischen und musikalischen Niveaus. Heimatliche

Einflüsse sind in der Musik hier kaum zu erkennen, ich fühle mich eher an Chick Coreas Return forever, Prince, Jazz Fusion, aber auch an J. S. Bach erinnert.

Wunderbare Melodien bilden die Grundlage für jazzige, teils rockig bis punkige, aber immer wieder überraschende Soli.

Auch wenn die CD gleich mit einem Basssolo, unterstützt durch Drums und Piano, beginnt, so ist die Musik nicht unbedingt bahnbrechend innovativ.

 Durch die ungewöhnlichen Melodien und Soli ein spannendes Hörerlebnis.

Leider nur 45 ½ Minuten lang

Und, was für Jazz nicht unbedingt die Regel ist, die Musik ist fast durchweg tanzbar.

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Jazzrock, Zappa

Napoleon Murphy Brock & Ensemble Musikfabrik – Bad Doberan & Elsewhere

Frank Zappa lebt! Zumindest seine Musik. 10 seiner Kompositionen werden auf dieser CD von Napoleon Murphy Brock mit dem Ensemble Musikfabrik vorgelegt, eine Liveaufnahme von der Zappanale 2019.

Eine gelungene Hommage an diesen vielfach unterschätzten Musiker Frank Zappa.

Für Freunde seiner Musik ist diese CD mit ihren fast 58 Minuten Spielzeit ein Genuss.

LC 100337/ Yotoc YR022

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Celine Bonacina – Jump

Die französische (Barriton-) Saxophonistin und Sängerin hat mit Jump eine ziemlich fetzige Scheibe produziert. Es ist eine Musik mit Ecken und Kannten, aber immer mitreißenden Rhythmen, obwohl es nur 4 Musiker sind, wirken die Arrangements doch ziemlich dicht, abwechslungsreich, aber nie überladen. Der gelegentlich wortlose (instrumentale) Gesang kann sich gut durchsetzen. Es ist keine Musik zum Einschlafen. Mit ihren 3 MitmusikerInnen hat sie da, im positiven Sinn, ein aufregendes Werk geschaffen. Knapp 50 Minuten mit nur wenig ruhigeren Stücken/Passagen.

Erinnert ein wenig an Chick Corea zu Zeiten von Return to Forever.

Besetzung: 

Celine Bonacina – Barriton Sax,Stimme

Rachel Eckroth – Keyboards, Stimme

Cris Jennings – Kontrabass

John Hadfield – Schlagzeug

CR355

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Harri Stojka Jazz Ensemble
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www.galileo-mc.de
Harri spielt meisterhaft seine Gitarre quer durch die Stile zusammen mit Trompete und Ensemble. Von Bibop über Jazz bis Gysyswing ein herrliches Kaleidoskop der Tön, intensiv und mitreißend, Feuer und Wasser, rockt er uns an die Wand. Das ist nicht nur Modernjazz, das ist Freude, Klang und Feuerwerk.

Weiterhin bekommt das FM Tonträger zugesandt, die auf den ersten Blick so gar nichts Folkiges an sich haben, aber wir hören ja alles, und siehe da, das französische Cuareim Quartet ist gar nicht so weit entfernt von der FM-typischen Musik.

Die vier Herren haben alles selbst geschrieben, Infos gibt es im Beiheft auf Spanisch, Französisch und Englisch, und es geht los mit einem Django-inspirierten Stück. Überhaupt swingt es ganz gewaltig auf diesem Silberling. Aber sie haben auch einen Hang zum Dramatischen, und manche Stücke dieser reinen Instrumental-CD klingen wie Filmmusik, wenn sich die Handlung dem dramatischen Höhepunkt nähert.

Wunderbar die Streicher – alle vier, denn zwei von ihnen spielen Geige, einer Viola und einer Cello.

Stück Nr. 4, „Rezo a mi modo“ klingt wie von Carolan inspiriert, und damit wäre dieses Werk beim FM endgültig an der richtigen Stelle.

Cuareim Quartet: A Jazz Story, Vertrieb über Mosaik, https://mosaik-promotion.de/ (GH)

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Srdjan Ivanović – Modular

Der gebürtige Bosnier Ivanović, aufgewachsen in Griechenland, lebt nach seien Studien in den Niederlanden und New York hauptsächlich in Pariss. Seines Zeichens Schlagzeuger, hat hier mit seinem Quartett eine Jazz-CD aufgenommen, auf der sich zeigt, dass westliche Jazz-Melodien sich ganz gut mit Stilelementen des Balkanjazz zusammenbringen lassen. Seine kompositorischen Qualitäten machen diese CD zu einem ungewöhnlichen, aber trotzdem unprätentiösen Hörerlebnis, dessen Raffinesse (na ja, mir wenigstens) nicht gleich beim ersten Hören auffällt.

Exzellente Instrumentalisten bieten ausgefeilte Interpretationen, in denen man immer wieder Themen und Motive von Standarts der westlichen/angelsächsischen Jazzmusik heraushört, die aber ungewöhnlich verarbeitet werden. Elemente des Balkanjazz sind dabei aber nur die Würze und treten nur sparsam in Erscheinung.

Da entstand eine solide Jazz-CD, Freunde des Balkanjazz könnten ein wenig enttäuscht sein, da dessen Elemente nur sparsam erscheinen, für Jazzliebhaber dürfte die Scheibe aber ein Genuss sein.

Am stärksten verfremdet erscheint mit da das letzte Stück, das George-Harrison-Stück „While My Guitar Gently Weeps.

Als Gäste bringen sich Magic Malic (Flöte, 1 uns 2) und Christophe Panzani (Saxophon, 8) ein.

Die 9 Stücke bringen es auf ca. 47 Minuten Musik, könnte gerne etwa mehr sein.

Rue de balkan, 3 21383 480908

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Funkjazz

Electro Deluxe – Next

Diese französische Funk-Band hat für ihre neue CD Unterstützung von Candy Dulfer, Nils Landgren und Fred Wesley. Ihre Wurzeln, Funk und Soul sind hier unverkennbar, aber sie bleiben nicht auf diesen Genres begrenzt, sondern es finden sich auch Elemente aus dem Jazz in ihrer Musik.

Packende Grooves, fetzige Bläsersätze machen die Musik aufregend, wenn sie auch wenig wirklich innovatives bietet. Die Musiker sind alle aus der Oberliga, weshalb die Band auch schon diverse Preise gewonnen hat und illustre Gäste sich zur Unterstützung bereit gefunden haben (siehe oben).

Auch diese Scheibe schwimmt aber auf dem Trend zurück zur Vinyl-LP mit. Somit ist die Spielzeit auf 44 Minuten begrenzt, was in etwa der Kapazität dieser Retrotechnologie entspricht.

www.electrodeluxe.com

BLV 8366

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Steve Lehman & Orchestre national de Jazz – Ex Machina

Ist das die Zukunft der modernen Musik? Bigbandjazz mit Freejazzelementen und ungewöhnlichen Sounds, eine KI eingebunden, wobei nicht zu unterscheiden ist, was an Geräuschen und Sounds von dieser oder von den menschgesteuerten Synthesizern kommt – ist die KI für die ungewöhnlichen Sounds verantwortlich, oder die Kreativität der Musiker?

Es gibt hier auch Anklänge an die Musik (inzwischen nicht mehr ganz so) zeitgenössischer Komponisten wie Zappa, Stockhausen, Strawinski.

Die Musik ist also nicht leicht zu verdauen, voller Überraschungen und auf jeden Fall spannend. Erfreulich, dass hier mal wieder die Kapazität einer CD ausgenutzt wurde. Man bekommt über 70 Minuten Musik für sein Geld.

ONJ 504444

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Da ist sie, die gute alte Hammond BC, gespielt von Wolfgang Roggenkamp, einem der drei
gestandenen Musiker aus der Blues-/Jazzszene rund um Münster und Osnabrück. Die weiteren
Protagonisten: Gregor Hilden, Namensgeber des Trios, der in bewährter Manier meisterlich ein
ganzes Arsenal von Traum-Gitarren bearbeitet, und Dirk Brand an den Drums. Unterstützt werden
die drei bei einigen wenigen Stücken, von Soleil Niklasson, voc., Volker Winck, sax., und Christian
Kappe, trumpet. Nichts anderes kann man dabei erwarten als den auf hohem Level gespielten Mix
aus Blues, Boogaloo, Jazz. Wolfgang Roggenkamp webt einen dichten Teppich aus seinem klassischen
Hammond-Sound, Gregor Hilden lässt den Einfluss von Gary Moore oder Mark Knopfler heraushören.
Eine feine CD. Mein absoluter Favorit der CD: Joe Sample's "Way Back Home".  MC
Label: Acoustic Music

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