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John Hartford – Steam Whistle Blues

Live in Bremen 1977

John Hartford ist in Europa nicht so sehr bekannt, obwohl er Roger McGuinn (Kopf der Byrds), nachdem dieser sich 1967 von David Crosby und Mike Clarke trennte, bei einem Hillbilly-, Country- und Bluegrass-Projekt, das diese Musikstile prägen und bereichert sollte, unterstützte. Und auch obwohl einige seiner Kompositionen von bekannten MusikerInnen wie Elvis Presley, Glen Campbell, R.E.M., Frank Sinatra, Atretha Franklin gecovert wurden. Mag daran liegen, dass er den Atlantik selten überquerte, um in Europa zu touren.

Die Aufnahme eines Konzerts bei Radio Bremen 1977, bei der John Hartford (leider inzwischen verstorben) vor Spielfreude und Witz sprüht. Sein virtuoser Soloauftritt ist der einer One-man-band, seine stimmliche Akrobatik, mal mit Violinen-, mal mit Banjo-, mal mit Gitarreninstrumentierung, oft zusätzlich mit Tapping-percussion, sowie einigen, teils auch rätselhaften, perkussiven Klängen ist abwechslungsreich, groovig; die Musik spannt den Bogen vom Country bis zum Blues, sogar das mitmachende Publikum überzeugt auch durch Musikalität. Man wir richtig mitgerissen und angesichts der Spielfreude verzeiht man da auch gerne minimale Intonationsungenauigkeiten, die nichts mit Bluenotes zu tun haben oder auch unbeabsichtigte Temposchwankungen, da die der guten Stimmung keinen Abbruch tun. Man hört buchstäblich, dass John Hartford teils sehr frei improvisiert und auch experimentiert, ohne Angst vor Fehlern oder Stilbrüchen, was im Metier des Country nicht so häufig vorkommt.

Dies ist eine Scheibe, die über die ganzen 78 Minuten Spaß macht und nicht nur Fans der Country-Musik gefallen dürfte.

Unverständlich ist mir allerdings, dass der Text im Booklet nur auf englisch ist.

Radio Bremen, MIG02412CD/LC23370

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