International?

Ray Cooper ist, nach eigener Aussage, „Halb-Schotte, Halb-Engländer“, lässt sich vom finnischen Kalevala beeinflussen, lebt in Schweden, das ist schon ganz schön international, er singt und schreibt allerdings auf Englisch, dazu spielt er eine beeindruckende Vielzahl an Instrumenten. Es geht dann auch los mit einem Instrumentalstück, so richtig dramatisch, mit Joikanklängen im Hintergrund (beigesteuert von Rowan Godel). Beim nächsten Stück dann steht er mit einem Bein im Rap, überhaupt liebt er Sprechgesang, was zu seinen dramatischen Texten auch passt – die bisweilen zum Widerspruch anregen. Ein wirklicher Ohrwurm heißt „We need more heroes“, tun wir das? Haben die nicht schon Schaden genug angerichtet? Ist natürlich eine Definitionsfrage, aber ein Stück wie „Brave Wolfe“, über den Eroberer, der bei einem wilden Gemetzel ums Leben kam, aber hurra, danach war Quebec nicht mehr französisch, sondern britisch (was offenbar ein Fortschritt war? Die Menschen, die vor Franzosen und Briten dort gelebt haben, werden übrigens mit keinem Wort erwähnt), zeigt vielleicht, was für „Helden“ er sich so vorstellt? In einem anderen Lied führt er uns dann allerdings vor, dass die Menschheit nichts gelernt hat – Piraten, Tyrannen und Seuchen prägten das Mittelalter, und eben auch die Gegenwart, „leaders with the hobbies of Nero“, ach, es ist eine vielseitige und vielsaitige CD, die zum Immer-Wieder-Hören und zum Nachdenken anregt. Texte und Infos stehen im Beiheft, das für die nächste Auflage unbedingt korrekturgelesen werden muss, „Youth in all it’s glory“, sowas ist nur peinlich! Ray Cooper: Land of Heroes, Westpark Music, www.WestparkMusic.de (GH)

   
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