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Wer englischen Folkrock liebt, wie er vor 50 Jahren von Fairport Convention oder Steeleye Span begründet und später von Gruppen wie der Oysterband weiterentwickelt wurde, wird an Trad Arrr. Freude haben. Gegenüber den Genannten hat die Band den Vorteil, nicht mit der eigenen Legende konkurrieren zu müssen und dadurch mehr Freiheit zu besitzen.
 Die fünf Herren und zwei Damen nahm kurz vor Corona dieses, ihr drittes, Album auf. Titel und Grafik verweisen auf die Nachrichtenübermittlung und lassen sich auch auf die Pandemie beziehen. Der Bandname ist Programm, da dass das Repertoire aus TRADitionellen Folksongs der britischen Inseln besteht, die mit elektrischen und akustischen Instrumenten arrangiert wurden. Trad Arrr. (nur echt mit dem überzähligen r) setzen auf starke Melodien, nicht aufs Tempo. Die Band ist mit einigen Multiinstrumentalist/-innen gut aufgestellt, wobei neben der Rhythmusgruppe die Soli von E-Gitarre mit markanten Sounds in Kombination mit den Geigen hervorstechen. Eine Besonderheit sind die gelegentlich eingesetzten Blechbläser. Auch der Gesang ist mit mehreren Leads gut besetzt. Der Inhalt der Songs, oft vielstrophige Balladen, steht im Mittelpunkt. Sie sind meist mit markanten, alten Melodien, aber gelegentlich auch mit selbst geschriebenen, verbunden. Auch Klassiker wie der „Blacksmith“ oder „Rose of Allendale“ klingen daher vertraut und doch neu. Das gemäßigte Tempo ermöglicht, die Instrumentalparts effektvoll auszuspielen. Der Sound ist breit und voluminös, aber trotzdem klar und strahlend. Viele Details verweisen auf englischen Rock der Sechziger und Siebziger. Live kommen Trad Arrr. sehr wuchtig rüber, wovon ich mich vor zwei Jahren überzeugen konnte. Das für dieses Frühjahr geplante
Wiederholungskonzert im Kulturhaus ist jetzt auf den 12. Juni verschoben und wäre die Fahrt nach Lüdenscheid wert. (küc)

   
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