Irische CDs

Lange genug hat er uns warten lassen, von Saoirse Mhór ist die Rede. Jetzt aber ist die neue CD da, und (keine große Überraschung) das Warten hat sich gelohnt.

Die CD ist nur leider schrecklich kurz, nicht viel mehr als eine halbe Stunde, aber dafür kann man sie extra oft hören, kurzum, alles ist gut. Mit einer Ausnahme – der dramatischen Klage um den verschollenen Lord Franklin – hat er alles selbst geschrieben, singt, begleitet sich mit sehr sensiblem Gitarrenspiel, und hat vorzügliche Studiogäste dabei, z. B. Katie Doherty für die Backing Vocals und den grandiosen Geiger Andrew Cadie. Die Lieder sind langsam, jedes für sich ein Ohrwurm, es geht um Sehnsucht nach vergangenen Zeiten, um verlorene Liebe, um die Frage, was ein Mensch mit einem Lied überhaupt ausrichten kann. Jedes Lied direkt ein Ohrwurm, allen voran „Table of losers“, denn am Tisch der Verlierer ist man nie allein – aber doch in guter Gesellschaft? Wenn Vergleiche erwünscht sind – Saoirse Mhór auf dieser CD siedelt sich gesanglich und als Songwriter irgendwo zwischen Christy Moore und Mick Fitzgerald an, wenn das keine Empfehlung ist! Hören.

Saoirse Mhór: Minor Tales Major Stories, Greenhillmedia, https://www.saoirse-mhor.com (GH)