Anette Gilje war viele Jahre lang krank

und mehr oder weniger arbeitsunfähig, Musik konnte sie nur in Gedanken hören, weil alle Geräusche sie unendlich quälten – aber die Krankheit liegt hinter ihr und wie zum Trotz arbeitet sie nun bei der norwegischen Plattenfirma Fonogram. Dort hat sie eine CD mit eigenen Liedern aufgenommen, genauer gesagt, mehrere CDs, nämlich ihre Lieder in norwegischer, spanischer und spanischer Sprache. Bescheiden sagt sie, sie spreche gar nicht gut Deutsch, aber dann hat sie ungeheuer an ihrer Aussprache gearbeitet, und es klingt einfach überzeugend (die Aussprachearbeit, die man sich von so vielen wünscht, die unbedingt auf Englisch singen wollen …). Die Lieder sind alle sehr kurz, sie geben Einblick in das Leben der Kranken, die innerlich weiterhin so ist wie früher und dieselben Wünsche hat, nach Kontakt, Nähe, „Nimm mich mal in den Arm“. Die Lieder geben eine Zustandsbeschreibung und sind doch nicht hoffnungslos, eigentlich kommen sie zur Coronazeit wie gerufen. Die deutsche Fassung der Texte ist Nora Pröfrock zu verdanken, und Anette Gilje hat bei den Aufnahmen Unterstützung gefunden von keinem Geringeren als Lars Martin Myhre, der Gitarre spielt und beim Refrain mitsingt! Anette Gilje: Leise Lieder, www.artistgilja.com (GH)