veesas.jpg

Die Vögel von Tarjei Veesas

Die Geschwister Mattis und Hege leben etwas außerhalb des Dorfes. Sie haben es nicht leicht, denn Geld ist rar und die Last für das für das Materielle zu sorgen liegt in erster Linie bei Hege, denn Mattis ist verloren in eine Kinderwelt und die Natur. Wenn er einmal Arbeit auf einem der umliegenden Höfe findet, ist es nicht für lange und eingestellt wird er meist aus Mitleid. Der Dussel wird er genannt und ist sich seines anders seins durchaus bewusst. Mattis liebt die Natur und er fürchtet Gewitter. Überall sieht er Zeichen und versucht den Sinn der Dinge zu entschlüsseln. Als eines Tages eine Schnepfe ihre gewohnte Flugbahn über dem Haus ändert, ist er sich sicher, das es ein Zeichen ist. Etwas wird sich ändern. Mattis schwankt zwischen Hoffen und Bangen.

Tarjei Veesas ist in seiner Heimat einer Norwegen einer der ganz großen Autoren, aber seltsamer Weise hier zu Lande nahezu unbekannt. Dabei verdient dieser Autor eine ganz große Bühne. K. O. Knausgard hat „Die Vögel“, als den wichtigsten norwegische Roman bezeichnet. Ob er das ist, weiß ich nicht, ganz sicher ist es eine der berührendsten Geschichten, die ich jemals gelesen habe. Trajei Veesas Sprache ist schlicht und entfaltet trotzdem, vielleicht auch gerade deshalb, einen fast hypnotischen Sog. Ehe man sich versieht, befindet man sich in Mattis Welt, die man selbst dann nicht so ganz verlässt, wenn man das Buch aus der Hand gelegt hat.

Die Vögel von Tarjei Veesas, Übersetzer: Hinrich Schmidt-Henkel, Verlag Guggolz, ISBN 9783945370285, Preis 23,00 €

(Kabra)