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Als Dr. Erich Bragenheim sich für Irmgard Weckmüller interessiert, kann sie es nicht so richtig fassen. Er, ein Arzt mit Praxis am Kurfürstendamm, sie, eine Verkäuferin im KaDeWe aus dem Wedding, ob das gut gehen kann. Doch es ist die ganz große Liebe. Sie wollen heiraten, doch das geht nicht, denn Erich Bragenheim ist Jude und mittlerweile sind Eheschließungen, dank der kruden Rassenideologie der Nazis, zwischen Juden und Ariern verboten. Treffen zwischen den Beiden werden immer schwieriger, jede Entdeckung würde für Irmgard Zuchthaus bedeuten und für Erich den sicheren Tod. Schließlich wird Erich verhaftet und kommt nach Theresienstadt und später nach Auschwitz, wo er sofort ins Gas kommt. Wie er gestorben ist, erfährt Irmgard am Ende des Krieges, als sie hofft, dass er nun endlich heimkommt und sie heiraten werden. Das ist nun nicht mehr möglich … oder doch? Irma sucht sich einen Anwalt und kämpft sieben Jahre um das Recht, dass die vom Naziregime verweigerte Eheschließung posthum anerkannt wird.

Anke Geberts Roman basiert auf einer wahren Geschichte. Es ist eine Liebesgeschichte der besonderen Art und es führt in eine dunkle Zeit. Die Autorin beschreit sehr eindrucksvoll, wie das Grauen immer näher rückt, die Welt der Verfolgten immer enger wird, bis sie so wie sie sie kannten, nicht mehr existiert. Auch wird sehr deutlich, dass Antisemitismus keine Erfindung der Nazis war und auch nicht nach dem zweiten Weltkrieg verschwand.

Ein sehr empfehlenswertes Buch.

Pendragon Verlag, ISBN 9783865326720, Preis: 24,00 €

(Kabra)