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Choro de Rua wurde 2012 durch den Wunsch gegründet, den Choro (ausgesprochen wie Schoro) in Italien und Europa zu verbreiten und damit jedem die Möglichkeit zu bieten, diese anspruchsvolle instrumentale brasilianische Musik zu hören und wertzuschätzen. Seither hat das Choro de Rua Duo bestehend aus der Flötistin Barbara Piperno und dem brasilianischen Gitarristen an der 7-saitigen Gitarre und Mandolinisten Marco Ruviaro intensive musikalische Aktivitäten entwickelt, um den Choro in der Welt durch Konzerte, Aufnahmen, Workshops, Recherche, Networking etc. zu verbreiten.

Santo Bálsamo wurde von dem Label Visage Music 2020 veröffentlicht. Es ist das Ergebnis einer tiefen und sorgfältigen Erforschung des zeitgenössischen Choro. Unter den Komponisten, deren Werke auf dieser CD vertreten sind, ist Marco Ruviaro neben einigen herausragenden Musikern der aktuellen brasilianischen Musikszene wie Hamilton de Holanda und André Mehmari zu finden. Zwei hochkarätige Gäste sind auf dem Album außerdem zu hören: Gabriele Mirabassi (Klarinette) und Elizabeth Fadel (Piano).

Um das Jahr 1870 herum begannen Musiker in Rio de Janeiro, das zu dieser Zeit die wirtschaftliche und kulturelle Hauptstadt Brasiliens war, das Repertoire an europäischen Tänzen, die gerade in der Aristokratie im 19. Jahrhundert angesagt waren (wie Walzer, Schottisch und Polka) auf brasilianische Art mit einem starken Einfluss originärer afrikanischer Rhythmen aufzuführen. Das war die Geburt des Choro. Von da an wurden immer neue Rhythmen und Stile wie Polka, Walzer, Baião, Frevo, Maxixe und brasilianischer Tango in das Universum des Choro aufgenommen. Dies hatte einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Samba und des Bossa Nova.

Die meisten brasilianischen Komponisten haben sich mit dem Choro beschäftigt und tun das immer noch. Von Villa-Lobos hin zu Nazareth, von Tom Jobim bis zu Gismonti, von Chico Buarque bis zu Guinga und viele Generationen an Musikern haben mit viel Liebe und Leidenschaft ihren Beitrag zu Weiterentwicklung und Verbreitung des Choro geleistet. So wurde der Choro zur wichtigsten Instrumentalmusik Brasiliens.

Barbara Piperno, die 1980 in Italien geboren wurde, machte 1996 ihren Abschluss an der Flöte am Conservatorio Gioachino Rossini. Neben ihrer Aktivität als klassische Musikerin experimentierte sie mit anderen musikalischen Genres und entdeckte die Stimme als zusätzliches Instrument, um sich selbst auszudrücken. Seit 2011 widmet sie sich der populären brasilianischen Musik, und besonders dem Choro. Sie nahm mehrere Alben auf und trat in Italien und international auf. Sie spielt in verschiedenen Gruppen wie Choro da Rua, Regional Matuto, Elizabeth Fadel und dem Barbara Piperno Duo, bei dem sie Dialogue zwischen Guqin und Dizi kreiert.

Marco Ruviaro wurde 1978 in São Paulo (Brasilien) geboren und begann mit seiner musikalischen Ausbildung im Alter von 11 Jahren. Er ist eine autodidaktischer Mandolinist und machte einen Abschluss in klassischer Gitarre an der Universidade Estadula Paulista. Er studierte Gitarre bei Paulo Porto Alegre, Sidney Molina, Giacomo Bartoloni und Luciano Lima. Er unterrichtet Gitarre und Mandoline. Er spielt in verschiedenen Projekten in unterschiedlichen Ländern: Duo Baguá (Spanien), New York Choro Duo (USA), Regional Matuto und Choro de Rua (Italien). Er hat bislang 9 Alben mit Choro veröffentlicht zu denen auch das Album„Acabou o sossego…“ (2014), auf dem er erstmals ausschließlich Eigenkompositionen aufnahm, zählt. Er ist Gast bei vielen internationalen Choro Festivals und Events und wird als herausragender Virtuose dieses Genres geschätzt.